Frau am Strand, die mit Wasser spritzt.

1. Rollen und Erwartungen

  • Welche Erwartungen habe ich an mich selbst und an die beteiligten Stakeholder?
  • Wie definiere ich meine Rolle im Spannungsfeld zwischen Forschung und Praxis?
  • Wo könnten Rollenkonflikte entstehen und wie gehe ich damit um?

2. Einblick in schulische Praxis

  • Wie gut kenne ich Schule „von innen“ und typische Abläufe?
  • Welche Routinen, Zeitfenster oder strukturellen Bedingungen muss ich berücksichtigen?
  • Was muss ich über das konkrete Setting wissen, bevor ich ein Design entwerfe?

3. Orientierung an Praxisbedarfen

  • Wie stelle ich sicher, dass Praxisbedarfe von Beginn an in mein Projekt einfließen?
  • Habe ich ausreichend Raum für partizipative Zielklärung eingeplant?
  • Wie gehe ich damit um, wenn sich im Projektverlauf neue Bedarfe ergeben?

4. Langfristigkeit und Beziehungspflege

  • Passt DBR als zeitintensiver, iterativer Rahmen zu meinen Ressourcen?
  • Bin ich bereit, über einen langen Zeitraum Beziehungen zu Lehrkräften und weiteren Beteiligten zu pflegen?
  • Welche Kommunikationswege und Meetingstrukturen brauche ich dafür?

5. Umgang mit Beteiligung und Motivation

  • Wie finde ich Personen, die früh und motiviert partizipieren (innovators)?
  • Was tue ich, wenn Stakeholder zunächst zögerlich sind (late majority)?
  • Wie gehe ich damit um, wenn manche Beteiligte nicht einsteigen (laggards)?

Zweck dieser Reflexionsfragen

Diese Fragen dienen dazu,

  • Forschungsprozesse realistisch zu planen,
  • Rollen und Erwartungen klarer zu fassen,
  • Kooperationen verlässlich aufzubauen,
  • die Qualität und Nachhaltigkeit von DBR-Projekten zu stärken.

Sie sind als offenes Reflexionsinstrument gedacht, das Forschende in allen Phasen der Projektentwicklung unterstützt und wurden innerhalb der Forschungswerkstatt DBR entwickelt.

Weiterführend:

Schäfer, L. & Siepmann, P. (2025): Grenzgänge: Forschende und Praktiker/innen in kollaborativen Design-Based Research-Projekten. In N. Kulovics, O. Mentz & T. Raith (Hg.). Grenzen – Grenzräume – Entgrenzungen in der Fremdsprachenforschung (S. 453-459)Bielefeld: WBV. https://doi.org/10.3278/9783763977932